Beckhoff EL7037 User Manual Page 21

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Produktübersicht
Federsystem, bestehend aus dem sich bewegenden Rotor mit Trägheitsmoment und einem magnetischen
Feld, das eine Rückstellkraft auf den Rotor erzeugt. Beim Auslenken und Loslassen des Rotors wird eine
gedämpfte Schwingung erzeugt. Entspricht die Ansteuerfrequenz der Resonanzfrequenz, wird die
Schwingung verstärkt, so dass der Rotor im ungünstigsten Fall den Schritten nicht mehr folgt und zwischen
zwei Rastungen hin und her schwingt.
Die EtherCAT-Klemmen EL70x7 verhindern diesen Effekt durch ihre Feldorientierte Regelung (Extended
Operation Modes) bei allen Beckhoff Schrittmotoren.
• Drehmomentkonstante
In den Extended Operation Modes kommt als Parameter der mechanischen Regelstrecke die
Drehmomentkonstante k
T
hinzu, die das Verhältnis zwischen dem drehmomentbildenden Motorstrom und
des an der Welle wirksamen Drehmoments angibt. Da der Betrieb im feldorientierten Modus bei
Schrittmotoren nicht üblich ist, ist die Drehmomentkonstante jedoch meist nicht im Motordatenblatt zu finden.
Elektrisches System
• Nennspannung, Versorgungsspannung und Wicklungswiderstand
Im stationären Zustand fließt der Nennstrom bei Nennspannung, in Abhängigkeit zum Wicklungswiderstand.
Diese Spannung sollte nicht mit der Versorgungsspannung der Leistungsendstufe in der EtherCAT-Klemme
verwechselt werden. Die EL70x7 gibt einen geregelten Strom auf die Motorwicklung. Unterschreitet die
Versorgungsspannung die Nennspannung, kann die Leistungsendstufe den Strom nicht mehr in voller Höhe
einprägen und ein Drehmomentverlust ist die Folge. Erstrebenswert sind ein kleiner Wicklungswiderstand
und eine hohe Versorgungsspannung, um die Erwärmung gering zu halten und ein möglichst hohes
Drehmoment bei hohen Drehzahlen zu erreichen.
• Induzierte Gegenspannung
Hybridschrittmotoren induzieren, wie Servomotoren auch, eine drehzahlproportionale Spannung u
i
[Vs/rad] in
die Statorwicklung des Motors. Diese wird häufig auch als Back Electromotive Force (BEMF) bezeichnet. Die
induzierte Gegenspannung bestimmt in Verbindung mit der Zwischenkreisspannung (Motorspannung) die
physikalisch erreichbare Maximaldrehzahl des Motors.
Das Verhältnis des Betrages der induzierten Gegenspannung zur Motordrehzahl ist konstruktionsbedingt
variabel und wird über die Spannungskonstante k
e
beschrieben.
u
i
= k
e
·ω
m
Der Motorparameter k
e
[mV/(rad/s)] wird für die Schrittverlusterkennung ohne Encoder und die sensorlose
Regelung benötigt.
Bei Schrittmotoren bei denen die Spannungskonstante nicht im Datenblatt angegeben ist, kann sie relativ
einfach mit Hilfe eines Digitalmultimeters ermittelt werden. Dazu muss der zu vermessende Motor (innerhalb
des Nenndrehzahlbereichs) durch einen Hilfsmotor über eine Kupplung mit konstanter Drehzahl betrieben
werden. Die Motorphasen des zu vermessenden Motors müssen dazu offen sein (Nicht an der Klemme
angeschlossen oder kurzgeschlossen). Mit dem Multimeter kann der Effektivwert der induzierten
Gegenspannung dann an einer der beiden offenen Motorphasen (A oder B) ermittelt werden und damit die
Spannungskonstante bestimmt werden.
• Schrittwinkel
Der Schrittwinkel gibt den bei einem Schritt zurückgelegten Winkel an. Typische Werte sind 3,6°, 1,8° und
0,9°. Das entspricht 100, 200 und 400 Schritten pro Motorumdrehung. Dieser Wert ist, zusammen mit der
nachgeschalteten Übersetzung, ein Maß für die Positioniergenauigkeit. Aus technischen Gründen lässt sich
der Schrittwinkel nicht beliebig reduzieren. Die Positioniergenauigkeit kann nur mechanisch durch die
Übersetzung gesteigert werden. Eine elegante Lösung zur Erhöhung der Positioniergenauigkeit ist das
Microstepping der EL70x7. Es erlaubt bis zu 64 Zwischenschritte. Der geringere, „künstliche“ Schrittwinkel
hat einen weiteren positiven Effekt: Bei gleicher Genauigkeit kann der Antrieb mit einer höheren
Geschwindigkeit gefahren werden. Die maximale Drehzahl bleibt erhalten, obwohl der Antrieb an der Grenze
der mechanischen Auflösung positioniert.
EL70x7 21Version 1.0
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