Beckhoff EL7037 User Manual Page 22

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Produktübersicht
• Wicklungswiderstand, Wicklungsinduktivität
Wicklungsinduktivität und Wicklungswiderstand des Stators des Schrittmotors bestimmen die elektrische
Motorzeitkonstante T
e
= L / R, die für die Auslegung des Stromreglers maßgeblich ist.
Bestimmung des Schrittmotors
1. Bestimmung der erforderlichen Positioniergenauigkeit und - dadurch bedingt - der Schrittauflösung.
Zunächst muss geklärt werden, wie die Auflösung erreicht werden kann. Mechanische
Untersetzungen, wie Spindel, Getriebe oder Zahnstangen führen zu einer Erhöhung. Zu
berücksichtigen ist auch das 64-fache Microstepping der Schrittmotorklemmen.
2. Bestimmung der Massen m und der Trägheitsmomente (J) aller zu bewegenden Teile.
3. Berechnung der Beschleunigung, die sich durch die zeitlichen Anforderungen der bewegten Massen
ergibt.
4. Berechnung der auftretenden Kräfte aus Massen, Trägheitsmomenten und den jeweiligen
Beschleunigungen.
5. Umrechnung der Kräfte und Geschwindigkeiten auf die Motorachse, unter besonderer
Berücksichtigung der Wirkungsgrade, Reibungsmomente und der mechanischen Größen, wie der
Übersetzung. Praktischerweise berechnet man den Antrieb vom letzten Glied (das ist in der Regel die
Last) aus rückwärts. Jedes weitere Element überträgt Kraft und Geschwindigkeit und führt durch
Reibung zu weiteren Kräften oder Drehmomenten. An der Motorwelle ergibt sich während der
Positionierung die Summe aller Kräfte und Drehmomente. Das Ergebnis ist ein Geschwindigkeits-/
Drehmomentverlauf, den der Motor zu erbringen hat.
6. Aus der Drehmomentkennlinie ist der Motor zu ermitteln, der die Mindestanforderungen erfüllt. Das
Trägheitsmoment des ermittelten Motors ist zum gesamten Antrieb zu addieren. Eine erneute
Überprüfung wird notwendig. Das Drehmoment sollte, um eine ausreichende Praxissicherheit zu
gewährleisten, 20% bis 30% überdimensioniert sein. Gegenteilig kann die Optimierung verlaufen,
wenn der größte Teil der Beschleunigung für das Rotorträgheitsmoment aufgebracht werden muss. In
diesem Fall sollte der Motor möglichst klein ausgelegt werden.
7. Test des Motors unter realen Anwendungsbedingungen: Die Gehäusetemperaturen sind im
Dauerbetrieb zu überwachen. Werden die Berechnungen nicht von den Testergebnissen bestätigt,
müssen die angenommenen Ausgangsgrößen und die Randbedingungen auf ihre Richtigkeit überprüft
werden. Wichtig ist auch die Überprüfung von Randeffekten, wie Resonanzerscheinungen, Spiel in
der Mechanik, Einstellungen der maximalen Lauffrequenz und der Rampensteilheit.
8. Der Antrieb kann zur Erhöhung der Leistung durch unterschiedliche Maßnahmen optimiert werden:
Auswahl leichterer Materialien, Hohlkörper, statt volles Material, und Reduzierung der mechanischen
Massen. Großen Einfluss auf das Verhalten des Antriebs übt auch die Ansteuerung aus. Die
Busklemme ermöglicht den Betrieb mit unterschiedlichen Versorgungsspannungen. Die
Drehmomentkennlinie kann durch höhere Spannung verlängert werden. Dabei liefert ein
Stromanhebungsfaktor im entscheidenden Augenblick das erhöhte Drehmoment, während eine
allgemeine Absenkung des Stroms die Temperatur des Motors deutlich reduziert. In Sonderfällen
kann auch eine speziell angepasste Motorwicklung sinnvoll sein.
2.3.2 Standard Betrieb
Ursprünglich wurden Schrittmotoren mit sehr einfachen Endstufen betrieben, die lediglich dazu in der Lage
waren die Spannungen der Motorphasen separat zu schalten (heutzutage ist die Stromregelung über eine
PWM mit Pulsbreitenmodulation Standard). Zunächst wurden die Motorphasen dabei der Reihe nach einzeln
angesteuert. Eine Schaltsequenz in positiver Drehrichtung entspricht der Schaltreihenfolge (+A, +B, -A, -B).
Durch das sequentielle Schalten ergibt sich mit diesem Betrieb ein sehr unrunder Lauf. Um die Laufruhe zu
verbessern, wurde später das so genannte Microstepping eingeführt, wobei die vier Spannungssollwerte
durch Zwischenwerte (z.B. aus einer hinterlegten Sinustabelle) erweitert werden. Heute wird häufig ein
Microstepping von 64 Schritten verwendet.
EL70x722 Version 1.0
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